Mai magic India


Delhi Airport
Delhi Airport

India.

Genauergeschrieben, Nord-India. 

Der erste Auftritt von mir auf diesem Land war phänomenal. Gleich in den ersten 4-5 Stunden wurde ich geprüft auf Standfestigkeit, Tauglichkeit, Selbstsicherheit, Zentriertheit, Vertrauen und auf Spontanität. 

Ein großer Spiegel wurde mir vor das Gesicht gehalten.

 

In der Hauptstadt Delhi, mitten in der Nacht um 22.00 Uhr angekommen, wurde mir von den Indern und ihrem Land gleich mal komplett meine Kleidung vom Leibe gerissen, sodass, ich splitternackt da stand und ich sie wieder an mich reißen musste. 

Natürlich ist das nur metaphorisch zu betrachten, doch gleich nach dem ersten Tritt auf neuer Erde wurde ich vom abgasreichen Smog, heiße Luft, euphorische Taxifahrer und ernste Securities begrüßt. 

Es brauchte keine 5 Schritte nach Außen aus dem Flughafen-Foyer, dass mich ein Taxifahrer ansprach, ob ich ein Taxi bräuchte. 

Natürlich nahm ich eines richtung Innenstadt, da mich ein Bett in einem reservierten Hotel erwartete. 

Doch ich kam dort nie an. 

Zwischen Auto's, Tuktuk's und LKW's flitzten wir auf der Straße, als hätten wir den SuperStar aus MarioKart erwischt. Es war die reinste Hühnerjagd hier auf den Straßen, und wir mit unserem Taxi wären fast kollidiert mit einem anderem Objekt was auch auf der Straße rollte.

Interessante Sache war ja die, dass jeder, der ein Gefährt mit Rädern hatte, seine Hupe benutzte, um den zu Überholenden aufmerksam zu machen. Horny Horns. 

Es gab eine ganze Jukebox voller Hörner. Entenquackende Hupen von Tuktuk's, normale Autohupen, LKW-Hupen die alle einen schrillen Gesang trällerten,... Es regnete nur so von Hörnern. 

Doch plötzlich, eine Straßensperre blockierte uns den Weg in das Zentrum und der Taxifahrer musste kehrt machen mit seinem 'Little-India-Taxiwaggon'. 

Aufregung und Flüche kamen aus der ersten Reihe und der Taxifahrer wollte mir auf indisches Englisch erklären, dass sie mich zu einer Tourist Information führen wollten. 

Wir kamen dort an.

Als ich aus dem Taxi ausstieg, musste ich mal die Situation abchecken. Stell dir einfach vor, du bist gerade irgendwo, erst kurz auf einem noch unbekannten Land erst angekommen, wo dich ein Taxifahrer in den dunklen Gassen von Delhi zu einer Tourist Information brachte, wo überall auf den Straßen nur mattes Licht von schwachen Straßenlaternen herrscht, der Geruch von heißem Stierdung in der Luft und auf den Straßen lag, streunende Hunde ihr halb skalpiertes Haupt präsentierten und dich Inder mit ernster Mimik tief in die Augen schauten. 

Ich flüchtete gleich in die Info und kam in ein kleines Kämmerchen, wo mich einer gleich aufnahm und um Stellungsnahme bittete. 

Dieser Moment, keinen Boden unter den Füßen zu haben, war gewaltig in dieser Kammer.

Mir wurde dann gesagt, dass es in Indien öfters so etwas gibt, wie ein Festival und dadurch, eben die Straßen in das Zentrum blockiert werden. 

Wenn die Inder das nicht einmal wussten, wie sollte ich das denn wissen?

Es machte die ganze Situation nicht besser, wie der schick gekleidete Inder mir immer mit 'Relax, just Relax!', mit geschmeidig-mich-beruhigen-zu-bringen-Ton einreden wollte. 

Jedenfalls machte er mir ein Angebot von 3 Tage Kashmir auf einem Hausboot am See und ich würde dort das volle Shanti (Peace) erleben. 

Nach laaaangem 'Soll ich dem Vertrauen?' oder 'Soll ich einfach das machen?' oder 'Ich will doch einfach nur schlafen!' oder 'Was tu ich hier?', entschied ich, das Hotel in Delhi zu canceln und einfach dem höheren Plan zu folgen. Ich ließ einfach los und vertraute einfach auf das was kommt und kommen wird. Es war schon 2 Uhr in der Früh und sie schickten mich in ein nächstgelegenes Hotel um dort für diese Nacht noch ein bisschen Schlaf zu ergattern. Am nächsten Morgen sollte ich eskortiert werden zum Flughafen richtung Srinagar. 


 

 

 

India's Tuktuks
India's Tuktuks

Kommentar schreiben

Kommentare: 1
  • #1

    johma (Montag, 09 November 2015 23:39)

    und weiter.... wie ging deine Geschichte weiter? :)

    gratuliere für deine "home" - let´s start :)

    *johma